Bedarf es noch eines weiteren Gins? Diese Frage haben sich auch die beiden Väter des nginious! Gin Oliver Ullrich und Ralph Villiger gestellt, als sie sich überlegten einen eigenen Gin zu entwickeln. Ja, denn der nginious! Swiss Blended Gin hebt sich ab und ist anders als andere – aber ohne den Charakter eines Gins zu verlieren. Ein anspruchsvoll und aufwendig produzierter Schweizer Gin, bei dem jede Komponente aufeinander abgestimmt ist und beim Genießen voll zur Geltung kommt. Die zweite Variante, der nginious! Cocchi Vermouth Cask Finish ist eine Limited Edition und reift im Wermutfass. In unserem Interview erzählt Oliver Ullrich unter anderem, was das Spezielle an nginious! Gin ist.
Herr Ullrich, erzählen Sie uns kurz etwas über sich.
Oliver Ullrich: Ursprünglich habe ich Psychologie, Wirtschaft und Sozialgeschichte studiert. Ich habe mich aber schon immer stark für Wein, Spirituosen und Kochen interessiert und mich dann in diesem Bereich selbständig gemacht. Bis 2009 habe ich bei der Paul Ullrich AG in Basel gearbeitet und aktuell besuche ich die Weinakademie. Seit 2013 führe ich zusammen mit Iris Meine-Ullrich und Ralph Villiger in Zürich die Bar „4 Tiere“.
Beschreiben Sie kurz den Menschen Oliver Ullrich:
Oliver Ullrich: Ich bin jemand, der immer offen für Neues ist und dem die Ideen nicht ausgehen. Und ich habe auch den Mut etwas zu machen, dass sonst noch niemand gemacht hat.
Neue Gin’s kommen fast wöchentlich auf den Markt. Warum braucht es jetzt auch noch nginious! Gin?
Ich denke auch, dass der Gin-Boom seinen Höhepunkt erreicht, wenn nicht gar schon überschritten hat. Aber beim Konsumenten kommt der Boom erst jetzt richtig an. Kurz nach der Eröffnung der Bar „4 Tiere“ haben wir uns das erste Mal Gedanken über einen eigenen Gin gemacht. Für uns war klar, dass vor allem beim Schweizer Gin Nachholbedarf bestand und immer noch besteht. Diese Lücke wollen wir mit nginious! Gin schliessen. Einem Gin mit Schweizer Botanicals und Schweizer Charakter.
Im Brenner Hans Erismann haben Sie einen kompetenten Partner gefunden. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Wir konnten den Gin ja nicht selber brennen. Wir hatten schon viel vom Brennmeister Hans Erismann aus Eschenmosen gehört und kannten auch einige seiner Produkte. Für uns war er aufgrund seiner Erfahrung und seiner Arbeitsweise einfach der ideale Partner. Als wir mit unserem Konzept bei Hans Erismann anklopften, waren wir uns nicht sicher über seine Reaktion. Was wir jedoch nicht wussten war, dass Erismann schon lange daran dachte einen eigenen Gin herzustellen, sich aber vor der Vermarktung scheute. Wir merkten also schnell, dass wir uns ideal ergänzten.
Wie war die Zusammarbeit mit Hans Erismann?
Am am Anfang gab es schon Mal heftige Diskussionen aber dann hat er Vertrauen gefasst und liess auch meine Meinung zum Brennen gelten.
Flasche und die Hülle aus Ziegenleder sind ja schon speziell. Haben Sie das Design selbst realisiert?
Das Design stammt von uns. Die Grundidee war eigentlich ein Flachmann und wichtig war für uns auch, dass zu einem aussergewöhnlichen Gin auch eine aussergewöhnliche Verpackung gehört. Die fassgereifte Version von nginious! Gin sollte noch ein wenig extravaganter aussehen. Deshalb haben wir für die Umhüllung mit dem Schriftzug Ziegenleder gewählt. Damit wollen wir unterstreichen, dass es sich bei unserem Gin um ein handwerklich hergestelltes Produkt handelt.
Was ist das Besondere an nginious! Gin?
Wir wollten einen komplexen Gin brennen, bei dem alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Deshalb entschieden wir uns für ein „blendend“ Verfahren. Dies im Gegensatz zu den meisten anderen Gin’s, bei denen alle Kräuter in einem einzigen Durchgang gemeinsam destilliert werden. Indem wir die 18 Botanicals in vier Chargen aufteilten und einzeln destillierten, waren wir beim verschneiden in der Lage, dem Gin die perfekte Balance zu verleihen.
Welche Botanicals haben Sie verarbeitet?
In der Fruchtcharge befinden sich Wacholder, Berberitzen und Lorbeerfrüchte. Bei den Zitrusfrüchten kommen Zitronen- und süsse Orangenschalen, sowie frische Grapefruit zum Einsatz. Die Schweizer Komponente besteht aus den für unser Land typischen Kräutern wie Heublumen, Rotkleeblüten, Goldmelisse, Verveine, Ysop, Kamille und schwarzen Johannisbeerblättern. Zusätzlich kommen noch Iriswurzel, Silberdistelwurzel, Galant, Kardamom und Süssholz hinzu.
Neben dem Swiss Blended Gin haben Sie noch eine Besonderheit im Angebot: den nginious! Vermouth Cask Finish. Was hat es damit auf sich?
Gin ist eine filigrane Spirituose, die für die klassische Fassreifung nicht in Frage kommt, da zu viel von den Geschmackskomponenten verdeckt würden. Eine Reifung von cirka zwei Monaten in einem Vermouth-Fass bietet sich aber an. Schliesslich ist einer der bekanntesten Cocktails der Martini mit Gin und Vermouth. Da Vermouth heute kaum noch im Fass ausgebaut wird, bestand zuerst mal das Problem ein Fass zu finden. Wir konnten Roberto Bava von Cocchi im Piemont von unserer Idee überzeugen. Er hat speziell für uns einen Vermouth Torino im Fass reifen lassen. Somit sind wir nun in der Lage, den ersten im Vermouth Fass gereiften Gin anzubieten.
Sie verkaufen den Gin ja nicht nur in Ihrer Bar „4 Tiere“. Wie sind Sie bei der Vermarktung vorgegangen?
In der Schweiz ist unser exklusiver Vertriebspartner die Silverbogen AG in Laax. Inzwischen ist unser Gin in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien sowie weiteren europäischen Ländern erhältlich.
Wir kommt nginious! bei den Leuten an?
Ich glaube wir haben mit nginious! einiges richtig gemacht. Das zeigen die vielen positiven Reaktionen, die wir erhalten haben. Die erste Charge von 3’500 Flaschen ist bereits verkauft und auch von der zweiten Charge ist ist nicht mehr viel übrig.
Wie trinken Sie den nginious! Gin am Liebsten?
Als klassischer Gin Tonic oder als Gimlet. Aber natürlich kann man ihn auch pur trinken. Das trifft vor allem für den im Fass gereiften nginious! zu.
Ich könnte mir vorstellen, dass Sie nach der erfolgreichen Lancierung von nginious! noch weiteres planen. Können Sie unsere Neugierde ein wenig befriedigen?
Wir planen für den Frühling 2015 eine Sommeredition mit fruchtiger/floraler Note auf der Basis einer komplett anderen Rezeptur. Ausserdem schwirrt uns auch die Idee für einen speziellen Vermouth im Kopf herum aber das wird noch einige Zeit dauern, bis dieser Marktreife erlangt.
Herr Ullrich, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch.
Link: World Spirits Competition: nginious! Gin holt zwei Silbermedaillen
Vertrieb Schweiz: www.silverbogen.com
Vertrieb Deutschland: www.pan-baltic.de
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