Wenn die Tage länger werden und der Frühling Einzug hält, freuen sich Feinschmecker auf eine ganz besondere Delikatesse: die Spargelsaison beginnt. Das „königliche Gemüse“ ist ein echtes Multitalent in der Küche und begeistert mit seinem feinen, unverwechselbaren Aroma. Aber wusstest Du, dass es ganz unterschiedliche Spargelsorten gibt? Dass die Saison nur wenige Wochen dauert? Und wie man Spargel am besten einkauft und lagert? Hier erfährst Du alles Wissenswerte rund um den Spargel.

Viele kennen vor allem den weissen Bleichspargel. Doch es gibt noch andere köstliche Varianten des Edelgemüses zu entdecken:

Weisser Spargel wird unter Erdwällen angebaut und geerntet, bevor die Spitzen die Erdoberfläche durchbrechen. So bleibt er zart und weiss. Er hat ein mild-süssliches Aroma und wird klassisch als Stangenspargel verkauft.

Grüner Spargel wächst oberirdisch, wodurch die Spitzen sich durch das Sonnenlicht grün färben. Er schmeckt würziger und kerniger als weisser Spargel und muss vor dem Verzehr nicht geschält werden. Viele schätzen seinen intensiven Eigengeschmack.

Wilder Spargel, auch bekannt als Waldspargel, ist eine besondere Rarität. Die dünnen Triebe wachsen wild, vor allem im Mittelmeerraum und haben einen kräftigen, leicht bitteren Geschmack. In der gehobenen Gastronomie ist er sehr begehrt.

Daneben gibt es noch weitere Spargelvarianten wie violetten Spargel, Spargelbohnen oder den japanischen Spargel Kokumaro. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Bleich- und Grünspargel. Bleichspargel wird je nach Dicke der Stangen in verschiedene Handelsklassen unterteilt. Insgesamt gibt es also eine spannende Vielfalt zu entdecken.

Die Spargelsaison – kurz und intensiv

Spargel gehört zu den ersten frischen Gemüsen des Jahres. Die Hauptsaison dauert von April bis Juni – je nach Witterung und Region beginnt sie aber auch schon ab Ende März oder geht bis in den Juli hinein. In Deutschland kommt der erste Spargel traditionell aus Baden, gefolgt von der Pfalz und Niedersachsen. 

Ausserhalb der Saison ist die Auswahl an frischem Spargel sehr begrenzt. Gelegentlich findet man im Handel Importware aus südlichen Ländern wie Griechenland, Spanien oder Peru. Doch echter Spargel-Genuss sind die ersten heimischen Stangen! Erfahrene Spargelkenner schätzen besonders den Spargel, der bis Johanni (24. Juni) gestochen wird. Früher endete die Ernte tatsächlich an diesem Tag, heute geht sie teils noch etwas länger.

Frischer weisser Spargel.
Er hat ein mild-süssliches Aroma und wird klassisch als Stangenspargel verkauft.

Wer ganzjährig nicht auf das Stangengemüse verzichten möchte, kann auf Konservenspargel oder tiefgekühlte Ware zurückgreifen. Bei Spargelgerichten aus der Dose empfiehlt es sich, auf gute Qualität zu achten – ideal sind ganze Stangen, die schonend verarbeitet wurden. Tiefkühlspargel ist erntefrisch verarbeitet und somit ebenfalls eine gute Alternative.

Einkauf und Lagerung von Spargel

Um die volle Frische und den optimalen Geschmack von Spargel zu geniessen, sollte man beim Einkauf einiges beachten. Am besten kauft man Spargel direkt beim Erzeuger oder auf Wochenmärkten – dort ist er garantiert erntefrisch. Gute Qualitätsmerkmale sind:

– Geschlossene, straffe Spargelköpfe 
– Glänzende, unverletzte Schale
– Saftige, knackige Schnittstellen
– Einheitliche Dicke der Stangen eines Bündels
– Intensive Färbung: reinweiss bis elfenbeinfarben bzw. sattgrün

Spargel ist sehr druckempfindlich und verdirbt schnell. Daher sollte man die empfindlichen Stangen nie lose übereinander legen. Am besten wickelt man sie in ein feuchtes Küchentuch und bewahrt sie im Gemüsefach des Kühlschranks auf. So hält sich Spargel 2-3 Tage. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Stangen auch aufrecht in ein Gefäss mit etwas Wasser stellen und mit einer Plastiktüte abdecken.  

Spargel sollte man möglichst bald nach dem Kauf verarbeiten. Am besten schmeckt er, wenn zwischen Ernte und Verzehr nicht mehr als 1-2 Tage liegen. Soll der Spargel erst später zubereitet werden, kann man ihn auch schälen, in Stücke schneiden und blanchieren. Danach abgekühlt und luftdicht verpackt ist er im Kühlschrank bis zu 3 Tage haltbar.

Wissenswertes rund um den Spargelgenuss

Bei einer gemischten Gesellschaft rechnet man für ein Spargelgericht mit einer Portion von 500-600 g pro Person. Bei reinen Spargel-Liebhabern darf es auch etwas mehr sein. Wer Spargel als Vorspeise oder Beilage reicht, kalkuliert etwa 250-350 g pro Kopf.

Spargel ist nicht nur ein Genuss, sondern auch sehr gesund. Er hat nur 20 kcal pro 100 g, ist also kalorienarm. Gleichzeitig ist er reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Besonders hervorzuheben ist der hohe Folsäure-, Kalium- und Vitamin C-Gehalt. Als Heilpflanze soll Spargel unter anderem entwässernd und entgiftend wirken.

Spargelspitzen die durch die Erde brechen.

Das Edelgemüse enthält Asparaginsäure und verleiht dem Urin einen typischen Geruch. Dies ist völlig normal und unbedenklich. Die schwefelhaltige Aminosäure soll sogar entgiftende und entschlackende Eigenschaften haben. Wie intensiv der Spargelduft wahrgenommen wird, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.

Spargel ist ein echtes Multitalent und lässt sich auf viele köstliche Arten zubereiten: ob klassisch mit Sauce Hollandaise, raffiniert im Risotto, fruchtig als Salat oder knusprig überbacken – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Mit seinen feinen Aromen passt Spargel hervorragend zu Fisch, hellem Fleisch, Schinken oder als vegetarische Hauptspeise.

Welche Spargel-Variante ist Dein Favorit? Probiere die unterschiedlichen Sorten aus und geniesse den königlichen Spargel-Geschmack in all seinen Facetten! So wird die kurze, aber intensive Spargelsaison zu einem unvergesslichen Gaumenschmaus.

Tipps für die Spargel-Zubereitung

Damit Ihr Spargelgenuss rundum perfekt wird, hier noch ein paar Tipps zur Zubereitung des königlichen Gemüses:

– Spargel gründlich waschen und schälen. Bei weissem Spargel die holzigen Enden grosszügig abschneiden, bei grünem Spargel reicht es, die Enden zu stutzen.

– Zum Garen Spargel in Salzwasser mit etwas Zucker und einem Stück Butter etwa 12-15 Minuten pochieren – je nach Dicke der Stangen. Grüner Spargel braucht nur 7-10 Minuten.

– Spargel sollte bissfest, aber nicht mehr knackig sein. Am besten eine Stange herausnehmen und probieren.

– Gegarte Spargelstangen abtropfen lassen, aber nicht kalt abschrecken. Das Gemüse verliert sonst Geschmack und Vitamine.

– Sauce Hollandaise lässt sich mit dem Schneebesen gut selbst zubereiten. Eigelb mit Wasser über dem Wasserbad schaumig schlagen, dann flüssige Butter unterschlagen und mit Salz und Zitronensaft abschmecken.

– Für eine leichte Variante passen auch Kräuterquark, Zitronenbutter oder helle Saucen auf Joghurtbasis wunderbar zu Spargel.

– Spargel ist sehr vielseitig und lässt sich auch hervorragend grillen, braten, dünsten oder als Suppe zubereiten. Probiere unterschiedliche Zubereitungsarten aus!

Mit diesen Empfehlungen steht einem gelungenen Spargelschmaus nichts mehr im Weg. Ob klassisch oder kreativ – lass Dich von der Vielfalt des königlichen Gemüses inspirieren. Die Spargelsaison ist kurz, also geniess die köstlichen Stangen in vollen Zügen.

Denn eines ist sicher: Spargel ist nicht nur ein kulinarischer Hochgenuss, sondern verkörpert wie kaum ein anderes Gemüse pure Lebensfreude. Mit jedem Bissen spürt man förmlich das Erwachen der Natur und die Leichtigkeit des Frühlings. Ein Grund mehr, sich jedes Jahr aufs Neue auf die Spargelzeit zu freuen.

In diesem Sinne: Guten Appetit und eine genussvolle Spargelsaison!

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