2015 sanken die Schweizer Spirituosenimporte auf 82’969 Hektoliter reinen Alkohols (-2 %). Nachdem die einheimische Spirituosenproduktion ihren Tiefpunkt erreicht hatte, fasste sie dank den guten Ernteerträgen im Jahr 2014 wieder Fuss. Im Brennjahr 2014-2015 wurden 16’360 Hektoliter reinen Alkohols gebrannt (+42 %). Ungeachtet des Konjunkturabschwungs wachsen die Ethanolverkäufe von Alcosuisse weiter; sie erreichten 38,8 Millionen Kilogramm (+2 %).
Die Schweizer Spirituosenbranche zieht für das vergangene Jahr eine erfreuliche Bilanz. Das Ergebnis 2015 übertrifft den Durchschnitt der letzten zehn Jahre um 7 Prozent. Zwetschgenbrand und Kirsch weisen die höchsten Zuwachsraten auf (+141 % und +152 %). Kernobstdestillate verlieren weiter an Boden (-2 %); noch nie seit Anfang der Dreissigerjahre wurde in der Schweiz so wenig Apfel- und Birnenbrand hergestellt. Wie die Brenntätigkeit nahm auch die Erzeugung von Spirituosen auf Basis von Trinksprit (z. B., Liköre, Aperitifs, Absinth) zu. Sie belief sich auf 9’926 Hektoliter reinen Alkohols (+6 %).
Vom Abwärtstrend bei den Importen sind die vier beliebtesten Spirituosenkategorien der Schweiz betroffen, nämlich neben Whisky (-4 %), Wodka (-3 %) und Rum (-6 %) auch Liköre, Bitter und Aperitifs (-3 %). Diese kurzfristigen Entwicklungen vermögen jedoch die seit Beginn des neuen Jahrtausends beobachteten Trends nicht grundlegend zu verändern. Die ausländischen Spirituosen sind mit 76 Prozent gegenüber 24 Prozent inländischer Produktion (Destillation und Erzeugung) auch 2015 marktbeherrschend.
Der Spirituosenexport ist 2015 erneut gesunken (-17 %). Mit 3’208 Hektoliter reinen Alkohols lagen die Ausfuhren leicht über denjenigen von 2012. Der Williamsbirnenbrand bleibt die im Ausland am stärksten nachgefragte Schweizer Spirituose (205 hl reinen Alkohols), obwohl ihre Nachfrage zwischen 2014 und 2015 um fast ein Viertel einbrach.
Quelle: Schweizerischer Spirituosenverband